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AutorenbildMarco Kerp

Das Zimmer-Alpenveilchen – Herkunft, Wuchsform, Inhaltsstoffe und die richtige Pflege

Aktualisiert: vor 3 Tagen

Herkunft und Verbreitung


Das Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum) stammt weder aus den Alpen, wie der deutsche Name vermuten lässt, noch aus Persien, wie der lateinische Name andeutet. Vielmehr liegt das natürliche Verbreitungsgebiet im östlichen Mittelmeerraum.


Alpenveilchen mit roten Blüten
Alpenveilchen (Cyclamen persicum Zuchtversion) mit roten Blüten

Cyclamen persicum gehört zur Familie der Primelgewächse (Primulaceae), ebenso wie die echte Schlüsselblume (Primula veris). Zur Gattung Cyclamen (die Alpenveilchen) gehören etwa 22 verschiedene Arten, von denen nur das Wilde Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) in Deutschland heimisch ist und tatsächlich in den Alpen vorkommt. Abgesehen von einem etwas weniger dichten Wuchs, kleineren Blüten und runderen Blättern sieht das wilde Alpenveilchen dem handelsüblichen Zimmer-Alpenveilchen sehr ähnlich. Es kommt allerdings in Deutschland nur sehr selten vor und steht unter Naturschutz.







Zeichnung Alpenveilchen Cyclamen persicum
Die auffällige Knolle in einer Zeichnung dargestellt

Wuchsform


Allen Cyclamen-Arten ist gemeinsam, dass sie eine reine Hypokotylknolle als Überdauerungsorgan besitzen, die verschiedene Formen annehmen kann. Beim bekannten Zimmer-Alpenveilchen ist sie jedoch scheibenförmig.

Das Hypokotyl bezeichnet den Bereich zwischen den Wurzeln und den Keimblättern der Pflanze, wo in diesem Fall die Verdickung und der Nährstoffspeicher lokalisiert sind. Durch diese Art der Überdauerung unter der Erde gehören Cyclamen zu den klassischen Knollen-Geophyten.

Das heimische Wilde Alpenveilchen ist ausdauernd immergrün, selbst bei Schnee und Frost. Das Zimmer-Alpenveilchen hingegen legt in den heißen und trockenen Sommermonaten eine Ruhephase ohne Blätter ein und treibt in den kühleren Wintermonaten erneut aus. Dies erklärt auch die Blütezeit und die typischen Verkaufszeiten im Winter.

Die Blüten des Zimmer-Alpenveilchens bieten Bestäubern keinen Nektar, aber dafür reichlich Pollen. Nachgewiesene Bestäuber in der Natur sind Thripse (Fransenflügler, Thysanoptera) und Schwebfliegen (Syrphidae). Nach der Bestäubung bildet sich eine Samenkapsel, und mit zunehmender Reife kringelt sich der Blütenstiel ein und transportiert die Kapsel zum Boden. An den Samen befinden sich Ölkörper, sogenannte Elaiosomen, die gerne von Ameisen verzehrt werden. Diese tragen die Samen in ihren Bau, um die Elaiosomen zu fressen, und tragen so zur Verbreitung der Samen bei. Diese Form der Ameisenausbreitung wird Myrmekochorie genannt. Die Samen sind Dunkelkeimer, was gut zur Verbreitung durch Ameisen passt.


 


Aquarell eines pinken Alpenveilchens
Eine pinke Version des Alpenveilchens mit Aquarelle gemalt

Blüten- und Blattformen


Die verschiedenen Blüten- und Blattformen der im Handel erhältlichen Zimmer-Alpenveilchen entstanden nicht durch Hybridisierung mit anderen Arten, sondern ausschließlich durch Kreuzungen von Pflanzen verschiedener Standorte derselben Art, Cyclamen persicum. Im Gegensatz zur Wildform haben die kultivierten Alpenveilchen einen triploiden (3n) Chromosomensatz, während die Wildform diploid (2n) ist. Der dreifache Chromosomensatz (triploid) kann künstlich hervorgerufen werden und führt oft dazu, dass die Pflanzen größer werden. Gleichzeitig können sie sich durch die ungerade Chromosomenanzahl schwerer geschlechtlich fortpflanzen.





Inhaltsstoffe


In der Knolle von Cyclamen sind verschiedene Saponine enthalten, darunter Saxifragifolin B und das nach der Gattung benannte Cyclamin. Diese Stoffe machen die Knolle für Menschen stark giftig und können Symptome wie Erbrechen, Durchfall und in höheren Dosen Atemlähmung mit Todesfolge hervorrufen. Für Schweine sind die Pflanzen weniger gefährlich, während Fische extrem empfindlich auf diese Stoffe reagieren. Interessanterweise weisen diese Moleküle auch cytotoxische Eigenschaften auf, die einen Einsatz in der Krebsbehandlung ermöglichen.


Alpenveilchen Pflege


Die richtige Pflege von Alpenveilchen ist relativ einfach. Der optimale Standort für das Zimmer-Alpenveilchen ist hell, bei einer Temperatur von 15-20 °C. Ein Fensterplatz ohne Heizkörper darunter wäre im Winter ideal.

Je kühler die Pflanze steht, desto länger bleiben die Blüten frisch. Lässt die Pflanze die Blüten hängen, steht sie entweder zu warm oder ist ausgetrocknet.

Wie bei vielen Zimmerpflanzen mögen Alpenveilchen weder Staunässe noch zu trockenes Substrat. Vor allem sollte die Pflanze nicht von oben gegossen werden, um Blätter und Blüten nicht nass zu machen. Das Substrat sollte durchlässig sein, also beispielsweise einen Anteil Perlit oder Bims enthalten, um Staunässe zu vermeiden. Es sollte auch nährstoffreich sein und Kalk ist auch kein Problem.

Möchte man sein Alpenveilchen über den Sommer bringen und im Herbst wieder schöne Blüten haben, sollte man nach der Blüte langsam die Wassergaben reduzieren, bis nach einigen Wochen die Blätter abfallen. Dann kann die Knolle ohne Blätter den Sommer überdauern, ohne gegossen zu werden. Im Herbst treibt die Pflanze von selbst wieder aus, und dann sollte sie auch wieder gegossen werden. Lässt man die Knolle außerhalb des Substrats überdauern, kann man darauf achten, ob sie zu viel Wasser verliert und „schrumpft“. In diesem Fall kann man sie leicht besprühen.

Die Blütezeit erstreckt sich von September bis April.


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