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AutorenbildMarco Kerp

Tomaten – Herkunft, Pflege und Pflanztipps für eine üppige Ernte

Aktualisiert: vor 3 Tagen

Tomatenpflanze mit Datteltomaten
Eine Rispe mit Datteltomaten

Herkunft


Die ursprüngliche Herkunft der Tomaten Solanum lycopersicum ist ursprünglich Mittel- und Südamerika und sie sind in ihrer Kulturform bei uns einjährige Pflanzen, da sie den Winter nicht überleben. Sie gehören zur Familie der Nachtschattengewächse Solanaceae und sind nahe Verwandte der Kartoffeln Solanum tuberosum und der Paprika Capsicum annuum. Heimische Vertreter dieser Familie sind zum Beispiel der bittersüße Nachtschatten Solanum dulcamara und der gemeine Stechapfel Datura stramonium.

Bedingt durch ihre Einjährigkeit müssen Tomaten jedes Jahr aufs Neue in unsere Gärten und auf unseren Balkonen gepflanzt werden. Dies ist über Saatgut oder direkt durch den Kauf von Pflanzen möglich. Möchte man Erfolg mit einer reichen Ernte haben, muss man allerdings ein paar Dinge beachten.

Hat man eine Tomatenpflanze, die groß genug ist, um ausgepflanzt zu werden, dann sollte man die Pflanze deutlich tiefer einpflanzen als nur bis zu den bisherigen Wurzeln. Blätter muss man dafür nicht entfernen und es reicht, wenn 20-30 cm der übrigen Pflanze über der Erde herausragen. Indem man Teile der Pflanze vergräbt, bringt man sie dazu, entlang der Sprossachse (Stamm) neue Wurzeln auszutreiben, die somit mehr Nährstoffe und Wasser aufnehmen können. Das gilt allerdings nicht, wenn man eine veredelte Tomate kauft. Bei der Veredelung wird der obere Teil einer Zuchtsorte mit hohem Ertrag, oder einem besonderen Geschmack, auf die sogenannte Veredelungsunterlage verpflanzt, die in der Regel aufgrund von Krankheitsresistenzen ausgewählt wird. Dadurch verbindet man die Vorteile beider Sorten. Pflanzt man die Tomate jedoch tiefer als die Veredelungsstelle, dann schlägt der obere Teil Wurzeln, und ein Teil der Vorteile der Veredelung geht verloren. Teilweise kann es vorkommen, dass die Veredelungsunterlage austreibt. Diese Triebe sollten entfernt werden, da sie in der Regel nicht viele Früchte produzieren und die Pflanze damit unnötig Energie „verschwendet“.


Tomaten Pflege und Pflanztipps


Schematische Zeichnung einer Tomatenpflanze mit Seitentrieben und Blüten
Aufbau einer Tomatenpflanze mit Seitentrieben und Blüten

Die Seitentriebe der oberen Pflanze sollten jedoch nicht wie bisher oft geraten bei der Pflege „ausgegeizt“ werden, sondern an der Pflanze verbleiben. Denn diese Triebe sind in der Lage, viele Früchte zu bilden und durch die vielen zusätzlichen Blätter auch mehr Photosynthese zu betreiben, was wiederum zu mehr Wachstum führt.

Falls Früchte durch die Blätter der Pflanze schattiert werden, müssen diese nicht entfernt werden. Durch höhere Sonneneinstrahlung bilden sich zwar mehr Antioxidantien wie Vitamin C, aber es steigt auch die Temperatur der Früchte, was die Bildung eines anderen Antioxidans, Lycopin, hemmt. Lycopin ist ein Carotinoid und für die charakteristische rote Färbung der Tomatenfrüchte verantwortlich. Fallen die Temperaturen im Herbst, kann man auch gut die übrigen grünen Früchte ernten und im Haus nachreifen lassen. Wichtig dabei ist eine Temperatur von 18-20°C für gute Ergebnisse.


Die Blüte einer Tomatenpflanze
Blüte einer Tomatenpflanze

Tomatenpflanzen sind Starkzehrer, was bedeutet, dass eine gute Düngung mit Kompost und eine regelmäßige Nachdüngung einen positiven Einfluss auf das Wachstum hat.

Die Blüten der Tomaten haben eine besondere Form. Die Staubblätter, welche den Pollen der Pflanze bilden, sind zu einer konischen Röhre verwachsen und die Pollen werden nur an der Innenseite abgegeben. Nur ein kleiner Teil der Pollen wird durch Windbewegungen oder zufällig freigesetzt, weshalb die Bestäubungsleistung ohne Hilfe relativ gering ist. Hier kommen Hummeln ins Spiel. Wie auf dem Bild gezeigt, kann eine dunkle Erdhummel Bombus terrestris durch Vibrationen den Pollen der Tomatenblüten erfolgreich freisetzen und damit die Blüten bestäuben. Die Hummeln bekommen im Gegenzug dafür einen Großteil der proteinreichen Pollen, die für die Aufzucht der neuen Generation benötigt werden.


Schematische Zeichnung einer Hummel die eine Tomatenblüte bestäubt
So wird der Pollen einer Tomatenpflanze von Hummeln frei "vibriert"

Bestäubung


Durch industriell gezüchtete Hummelvölker wurde es zwar möglich, Tomaten im größeren Stil in Gewächshäusern anzubauen, allerdings hat dies auch die Verbreitung von unterschiedlichen Hummelarten weltweit beeinflusst. Diese Neozoen haben einen negativen Einfluss auf die jeweils heimische Insektenwelt durch Konkurrenz.

In den charakteristischen Haaren an den Stielen und Blättern, den sogenannten Trichomen, produziert die Tomatenpflanze verschiedene Aclyzucker und andere Moleküle, die für den intensiven Geruch verantwortlich ist, der bei Berührung entsteht und auch die Haut gelb orange färbt. Diese Inhaltsstoffe sollen die Pflanze vor Fraßfeinden schützen.



Mit diesen Pflege Pflanztipps sollte es keine Probleme mehr bei der Tomatenernte geben, viel Erfolg und bis nächste Woche!




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