top of page
AutorenbildMarco Kerp

Jakobskraut - Gefährliche Schönheit in der Natur

Aktualisiert: vor 3 Tagen


Das Jakobskreuzkraut, auch Jakobsgreiskraut oder einfach Jakobskraut genannt Jacobaea vulgaris syn. Senecio jacobaea, ist ein klassischer Korbblütler mit vielen auffälligen gelben Blütenständen, die sich aus vielen kleinen einzelnen Blüten zusammensetzen. Der Name wurde vom Erstbeschreiber Linn gegeben und bezieht sich auf die Blütezeit um den Gedenktag „Jakobi“ am 25. Juli, was in Deutschland nicht ganz zutrifft (Linnés Heimat war Schweden), da die Pflanze hier schon ab Mitte Juni blüht.


Der Jakobskrautbär (Tyria jacobaeae) auf dem Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea)
Der Jakobskrautbär (Tyria jacobaeae) auf dem Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea)

Ist das Jakobskraut Gefährlich?


Im ersten Jahr ist die Pflanze sehr unscheinbar und bildet nur eine Blattrosette am Boden aus. Im zweiten Jahr wird dann ein 30-100 cm hoher Blütenspross gebildet. Jakobskraut ist eine Giftpflanze und enthält in allen Teilen Pyrrolizidinalkaloide, die für Säugetiere schwer leberschädigend und krebsauslösend wirken, wobei die Konzentration in den Blüten am höchsten ist. Aufgrund der Giftigkeit ist sie auf Viehwiesen oder auf Wiesen, die zur Heuproduktion verwendet werden, unerwünscht, da die Giftstoffe beim Trocknen erhalten bleiben. Interessanterweise sind Kaninchen bei oraler Aufnahme immun gegen die Alkaloide, und die abnehmende Zahl wildlebender Kaninchen erklärt womöglich die zunehmende Verbreitung des Jakobskrauts.


Ökologische Bedeutung in der Natur


Da das Jakobskreuzkraut in Deutschland natürlich vorkommt, gibt es hier eine Vielzahl von Insekten, die sich auf diese Art spezialisiert haben. Auffällig ist hier zum Beispiel der Jakobskrautbär Tyria jacobaeae. Die Raupen dieses Schmetterlings können die Alkaloide nicht nur vertragen, sondern sie lagern sie auch ein und werden dadurch selbst für Fressfeinde giftig. Die auffällige orange-schwarze Färbung ist eine Warnfärbung, die jedoch auf Distanz verschwimmt und auch als Tarnfärbung funktioniert. Der gesamte Lebenszyklus dieses Schmetterlings ist an das Jakobskreuzkraut und andere Pflanzen der Gattung als Futterpflanze gebunden. Die Giftstoffe werden nicht nur als Fraßschutz verwendet, sondern die erwachsenen Falter finden über den Geruch der Alkaloide auch neue Pflanzen für die Eiablage.


Abschließend lässt sich sagen, dass das Jakobskraut gefährlich sein kann da es sehr giftig für Menschen und Tiere ist und dadurch auch mittlerweile nicht mehr als Heilpflanze verwendet wird, aber auch eine wichtige ökologische Rolle in Deutschland hat.

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


Abonniere unseren Newsletter

Und verpasse keine Blogbeiträge und neuen Angebote mehr!

Thanks for submitting!

bottom of page