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AutorenbildMarco Kerp

Grünlilie – Pflege, Verbreitung und verbessert sie wirklich die Luftqualität?

Aktualisiert: vor 3 Tagen

Die typische Grünlilienart ist Chlorophytum comosum und gehört zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Diese Familie umfasst etwa 150 Gattungen und 2500 Arten. Die Grünlilie stammt ursprünglich aus den tropischen Gebieten Afrikas – insbesondere aus dem Osten, Westen und Teilen des Südens. Mittlerweile ist sie auch in Australien und Südamerika verwildert. Ihre Erstbeschreibung erfolgte 1794 durch Carl Peter Thunberg, damals noch in der Gattung Anthericum.



Grünlilien Horst mit vielen Einzelpflanzen
Grünlilien Horst mit vielen Einzelpflanzen

 

Wuchs


Da die Grünlilie aus den Tropen stammt, wächst sie ausdauernd (immergrün) als krautige Pflanze. Krautige Pflanzen zeichnen sich dadurch aus, dass sie kein Holz bilden. Grünlilien bilden dichte Horste und erreichen Wuchshöhen von bis zu 60 cm. In der Natur sind ihre bis zu 45 cm langen und 25 mm breiten Blätter vollständig grün. Die Pflanze entwickelt bis zu 1 Meter lange Blütenstände, an denen kleine, radiärsymmetrische, dreizählige, weiße Blüten entstehen. An den Enden dieser Blütenstände wachsen oft kleine Ableger, die durch ihr Gewicht den Blütenstand nach unten biegen. So trägt die Pflanze in der Natur zur vegetativen Ausbreitung bei.

 

Durch diese Eigenart eignet sich die Grünlilie hervorragend als Ampelpflanze, da sie ständig neue Triebe bildet, die nach unten hängen und im Laufe der Zeit durch das Wachstum der Ableger einen großen, hängenden Busch entstehen lassen. Ihre Wurzeln sind fleischig, weiß und dick und dienen der Pflanze auch als Wasserspeicher.

 

Sorten


Grünlilie der Sorte variegatum
Hier sieht man eine Grünlilie "Variegatum"

Die heute im Handel erhältlichen Sorten sind hauptsächlich variegata Pflanzen mit weißen Streifen in verschiedenen Ausprägungen. Die drei wichtigsten Sorten sind C. comosum „Bonnie“, „Vittatum“ und „Variegatum“. „Bonnie“ ist die neueste Sorte, entdeckt 1998 in einem Gewächshaus in der niederländischen Gemeinde Voorschoten. Diese Sorte ist eine natürliche Mutation von „Variegatum“ und zeichnet sich durch gedrehte und gekräuselte Blätter sowie einen kompakten Wuchs mit dunkelgrünen und weiß gestreiften Blättern aus. „Variegatum“ erkennt man an den weißen Blatträndern, während „Vittatum“ einen weißen Streifen in der Mitte des Blattes entlang der Blattader hat.




 

Pflege


Grünlilien sind absolut anspruchslos und daher die perfekte Anfängerpflanze. Sie verträgt sowohl viel Licht als auch Halbschatten. Auch mit trockener Luft kommt sie relativ gut zurecht, was erst spät zu trockenen Blattspitzen führt. Sie gedeiht hervorragend bei regelmäßiger Wassergabe, verzeiht es aber auch, wenn man das Gießen mal vergisst. Zu wenig Wasser erkennt man an welligen Blatträndern, weichen Blättern und einer grauen Färbung.




 

Auch bei der Wahl des Substrats ist die Grünlilie genügsam. Wichtig ist nur, dass überschüssiges Wasser abfließen kann und keine Staunässe entsteht. Die Vermehrung erfolgt am einfachsten über die Ableger oder durch Wurzelstockteilung. Es sei jedoch gesagt, dass die Pflanze es belohnt, wenn ihre Wurzeln länger ungestört bleiben – dann produziert sie mehr Ableger.

 

Einfluss von Grünlilien auf die Luftqualität


Grünlilien sind resistent gegen Schwermetallbelastungen im Substrat, wie Blei oder Cadmium. Bei Cadmium sind geringe Mengen sogar wachstumsfördernd, und die Grünlilie hat die Fähigkeit eines sogenannten Hyperakkumulators: Sie kann die Metallionen aus dem Boden aufnehmen und in ihrem Gewebe anreichern. Dadurch eignet sie sich hervorragend, um kontaminierte Böden von giftigen Schwermetallen zu reinigen. Nach der Entfernung der Pflanze samt Wurzeln ist die Fläche wieder für die landwirtschaftliche Nutzung geeignet.

 

Es gibt einen Sammelbegriff für flüchtige organische Verbindungen (TVOC – Total Volatile Organic Compounds), die für Menschen schädlich sein können und für die es Grenzwerte in Innenräumen gibt. Viele dieser Verbindungen – wie zum Beispiel Formaldehyd, das aus Wandfarben und Möbellacken freigesetzt wird – sind in schlecht belüfteten Innenräumen in erhöhter Konzentration zu finden. Auch andere Aldehyde, Aromaten wie Toluol, Terpene und Kohlenmonoxid gehören zu den TVOCs und sind gesundheitsschädlich.

 

In der Vergangenheit wurden viele Studien durchgeführt, die sich mit dem Einfluss der Grünlilie auf die Luftqualität befassen. In vielen dieser Studien konnte nachgewiesen werden, dass Grünlilien in der Lage sind, gefährliche flüchtige Stoffe aus der Luft zu binden – darunter Formaldehyd, Stickoxide, Kohlenmonoxid, Benzol und auch Feinstaub. Auch wenn diese Pflanzen nachweislich Schadstoffe binden, heißt das nicht unbedingt, dass sie einen signifikanten Einfluss auf die Luftqualität haben müssen. In einer Studie, bei der die Luftqualität in einem geschlossenen Raum gemessen wurde, konnte jedoch gezeigt werden, dass die Werte für Kohlenmonoxid um 42-58 % und für Formaldehyd um 20-37 % innerhalb von fünf Tagen gesunken sind. Das ist bemerkenswert, aber die naheliegendste Lösung bleibt dennoch regelmäßiges Lüften, da die Schadstoffquellen oft im selben Raum liegen.


Zusätzlich erhöhen Pflanzen die Luftfeuchtigkeit in einem für Menschen gesunden Maß. Das gilt natürlich nur, wenn man in seinen Innenräumen kein Problem mit Schimmel hat – in solchen Fällen wäre eine erhöhte Luftfeuchtigkeit kontraproduktiv.

 

Da Grünlilien – mit Ausnahme ihrer Samen – grundsätzlich für Tiere genießbar sind und auch als Futter verwendet werden, sollte man darauf achten, woher die Grünlilien stammen. Aufgrund ihrer Fähigkeit, Schwermetalle aus dem Boden und Schadstoffe aus der Luft aufzunehmen, ist es besonders wichtig, dass man diese Stoffe nicht an seine Tiere weitergibt. Dies gilt natürlich auch für Pestizide, Fungizide und bestimmte Dünger, die in der konventionellen Pflanzenzucht eingesetzt werden könnten und sich in den Pflanzen anreichern.



Grünlilien Jungpflanzen in Töpfen
Bei Grünlilien für die Tierfutternutzung ist es wichtig zu wissen wo sein Produkt herkommt, wir können euch garantieren das bei der Zucht keinerlei Pestizide, Fungizide oder künstliche Dünger eingesetzt werden.



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